Bahnstreik: Wer sind die drei Weichensteller?
Frankfurter Rundschau
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn treffen Claus Weselsky, Klaus-Dieter Hommel und Martin Seiler aufeinander. Die drei Männer haben einige Gemeinsamkeiten.
Zwischen Claus Weselsky, Klaus-Dieter Hommel und Martin Seiler gäbe es viel zu besprechen: Sie sind die Weichensteller, wenn es um die Arbeitsbedingungen bei der Deutschen Bahn geht. Doch derzeit herrscht Funkstille - wegen des Streiks, aber auch wegen anderer Konflikte, die die drei ausfechten. Weselsky kommt aus Dresden, ist 62 Jahre alt und Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Das hört man ihm auch an. Hommel, zwei Jahre älter und Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), ist im Ruhrgebiet geboren, in Sachsen aufgewachsen und lebt jetzt im beschaulichen Ostfriesland. Ihr Konterpart auf der Arbeitgeberseite ist Martin Seiler, mit 57 Jahren der jüngste im Trio und Personalvorstand der Deutschen Bahn. GDL-Chef Weselsky schlägt gegenüber den anderen beiden oft harsche Töne an. Die EVG nennt er abschätzig „Einkommens-Verhinderungs-Gewerkschaft“, Seiler einen „Lügenbaron“. Seine Gegenspieler nehmen die wüsten Beschimpfungen aber nicht sonderlich persönlich. Denn am Verhandlungstisch sitze stets ein sachlich orientierter Verhandlungsführer, heißt es. Das bedeutet nicht, dass der gelernte Schlosser, der die GDL seit 2008 führt, auch nur einen Millimeter seiner Position freiwillig preisgibt.More Related News