Bahn und EVG verhandeln nächste Woche weiter
n-tv
In den Verhandlungen zwischen Bahn und Gewerkschaft EVG geht es gerade um den Kern: Wie hoch ist das Lohnplus und wie lange läuft der neue Tarifvertrag? Nach fünf Tagen Gesprächsmarathon gelingt der Durchbruch bis zum Abend nicht, allerdings sind Lösungen wohl in Reichweite.
Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn werden auf kommende Woche vertagt. Das teilten die Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG am Abend nach fünf Verhandlungstagen in Folge in Berlin mit. "Wir haben intensiv verhandelt und zu vielen Themen eine Verständigung erreicht", sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG teilte mit, dass sie Anfang nächster Woche ihre Entscheidungsgremien über den aktuellen Verhandlungsstand informieren wolle. "Wir haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Kompromisslinien erarbeitet und wollen diese nun mit den zuständigen Entscheidergremien ausführlich diskutieren", sagte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch. Arbeitsniederlegungen bei der Deutschen Bahn sind nach EVG-Angaben bis zur nächsten Gesprächsrunde ausgeschlossen.
Zum Ende hin ging es noch um die Entgelterhöhungen und die Laufzeit des Tarifvertrags - also den Kern der Verhandlungen. Die Gewerkschaft hatte bei einer Zwischenbilanz am Mittwoch hervorgehoben, es gebe dabei viel Konfliktpotenzial. Die EVG hat in der Tarifrunde mit Warnstreiks bislang zweimal den Bahnverkehr weitgehend lahmgelegt. Ein geplanter 50-Stunden-Ausstand im Mai wurde nach juristischer Auseinandersetzung beim Arbeitsgericht in Frankfurt am Main kurzfristig abgesagt.
Die EVG will für gut 180.000 Beschäftigte bei der Deutschen Bahn (DB) eine Festbetragserhöhung von mindestens 650 Euro pro Monat oder zwölf Prozent mehr bei den oberen Lohngruppen erreichen. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen zwölf Monate betragen. Die Bahn hatte zuletzt bei einer Laufzeit von 24 Monaten zwölf Prozent mehr in mehreren Stufen bei den unteren Lohngruppen in Aussicht gestellt. Insgesamt zehn Prozent mehr sollen die mittleren Gruppen bekommen und acht Prozent die oberen. Die erste Erhöhungsstufe soll demnach noch dieses Jahr anstehen. Hinzu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in mehreren Zahlungen von insgesamt 2850 Euro, die steuer- und abgabenfrei ausfällt.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.