Bahn und EVG stecken im Verhandlungsmarathon
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In den Verhandlungen zwischen Bahn und Gewerkschaft EVG geht es gerade um den Kern: Wie hoch ist das Lohnplus und wie lange läuft der neue Tarifvertrag. Gelingt keine Einigung, könnte ein Warnstreik folgen.
Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn ist auch am fünften Tag in Folge stundenlang über eine Lösung verhandelt worden. Am frühen Abend ist weiter offen, wie und wann der seit Montag andauernde Verhandlungsmarathon zu Ende gehen könnte. Damit blieb auch offen, ob den Fahrgästen möglicherweise ein weiterer Warnstreik droht. Vertreter des Konzerns und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG äußerten sich nicht zum Stand der Dinge. Beide Seiten hatten sich für diese Verhandlungsrunde bis Freitag Zeit gegeben. Auch eine Verlängerung der Gespräche bis Samstag oder Sonntag scheint möglich.
Zum Ende hin soll es um die Entgelterhöhungen und die Laufzeit des Tarifvertrags gehen - also den Kern der Verhandlungen. Die Gewerkschaft hatte bei einer Zwischenbilanz am Mittwoch hervorgehoben, es gebe dabei viel Konfliktpotenzial. Die EVG hat in der Tarifrunde mit Warnstreiks bislang zweimal den Bahnverkehr weitgehend lahmgelegt. Ein geplanter 50-Stunden-Ausstand im Mai wurde nach juristischer Auseinandersetzung beim Arbeitsgericht in Frankfurt am Main kurzfristig abgesagt.
Die EVG will für gut 180.000 Beschäftigte bei der Deutschen Bahn (DB) eine Festbetragserhöhung von mindestens 650 Euro pro Monat oder zwölf Prozent mehr bei den oberen Lohngruppen erreichen. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen zwölf Monate betragen. Die Bahn hatte zuletzt bei einer Laufzeit von 24 Monaten zwölf Prozent mehr in mehreren Stufen bei den unteren Lohngruppen in Aussicht gestellt. Insgesamt zehn Prozent mehr sollen die mittleren Gruppen bekommen und acht Prozent die oberen. Die erste Erhöhungsstufe soll demnach noch dieses Jahr anstehen. Hinzu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in mehreren Zahlungen von insgesamt 2850 Euro, die steuer- und abgabenfrei ausfällt. Wie die Gespräche nun enden könnten
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.