
Bahn droht ein weiterer Tarifkonflikt
n-tv
Mit der großen Eisenbahner-Gewerkschaft EVG ist sich die Bahn schon einig über einen neuen Tarifvertrag. Eigentlich. Denn EVG-Chef Hommel beobachtet genau, was die Konkurrenz von der GDL mit ihren Streiks erreichen kann - und will die erzielte Vereinbarung gegebenenfalls wieder aufschnüren.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG will einem möglicherweise höheren Tarifabschluss der Lokführergewerkschaft GDL mit der Deutschen Bahn nicht tatenlos zusehen. "Die EVG wird nach Abschluss der GDL-Tarifverhandlungen auf der Grundlage des Sonderkündigungsrechtes ihr weiteres Vorgehen prüfen", sagte EVG-Vorsitzender Klaus-Dieter Hommel den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Fakt ist, die aktuelle Tarifrunde für alle Beschäftigten der Deutschen Bahn wird von der EVG beendet." Die EVG hatte mit der Deutschen Bahn bereits 2020 einen Tarifvertrag ausgehandelt. Am Dienstag hatte die dritte Streikrunde der GDL geendet. Eine Annäherung ist noch nicht in Sicht. Die GDL fordert 3,2 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 28 Monaten sowie einer Corona-Prämie von 600 Euro. Die Bahn hatte zuletzt eine Laufzeit von 36 Monaten angeboten und der Corona-Prämie zugestimmt.
2023 reißen sich die Bieter um deutsche Offshore-Flächen. Zwei Jahre später ist die Windkraft-Euphorie verpufft. Bei einer Versteigerung im Juni bieten nur zwei Interessenten für eine neue Nordsee-Fläche. TotalEnergies sichert sich den Zuschlag für einen Spottpreis. Laut Karina Würtz belasten steigende Stahlpreise und das China-Risiko die Branche. Und der Solarboom: "Wenn die Strompreise sinken, rechnet sich der Bau nicht mehr", sagt die Geschäftsführerin der Stiftung Offshore-Windenergie. Die Prognose der früheren Windpark-Leiterin beunruhigt: Ohne Kursänderung wird Deutschland sein Ausbauziel für die Erneuerbaren verfehlen. Im "Klima-Labor" von ntv präsentiert Würtz eine Lösung für das Problem. Die Offshore-Branche benötige ein neues Vergütungsmodell. Verluste müssten vergemeinschaftet werden, die Gewinne ausnahmsweise auch.