Bahn-Beauftragter sieht "dramatische" Lage
n-tv
Die Bahn erwartet an den Osterfeiertagen und in den Osterferien hohe Fahrgastzahlen. Viele Züge dürften aber unpünktlich sein. Das hat Gründe. Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung wirbt um Verständnis, hat aber zugleich Erwartungen an den Konzern.
Der Bund erwartet mit Blick auf unpünktliche Züge wegen des maroden Schienennetzes erst schrittweise eine Besserung. "Bei den Kundinnen und Kunden der Bahn kann man nur um Verständnis werben und auch um Verzeihung bitten. Wir haben als neue Regierung Altlasten vorgefunden", sagte der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer.
Der FDP-Politiker empfehle eine offene und ehrliche Kommunikation. "Die Lage ist so dramatisch, dass es zur Generalsanierung des Netzes keine Alternative gibt", sagte Theurer. "Mit dem Beschluss des Koalitionsausschusses wollen wir viele Milliarden Euro zusätzlich in die Bahn stecken, um das aufzuholen, was in den vergangenen Jahrzehnten versäumt worden ist. Denn wir erleben die Bahnkunden als treue Kunden, die aus Überzeugung und häufig auch durchaus aus Verantwortung für zum Beispiel den Klimaschutz mit der Bahn fahren." Die Koalitionsspitzen hatten unter anderem vereinbart, einen großen Teil von Milliardeneinnahmen aus einem CO2-Zuschlag der LKW-Maut von 2024 an für Investitionen in die Schiene zu nutzen.
Im Fernverkehr der Bahn lag die Pünktlichkeitsquote im vergangenen Jahr bei 65,2 Prozent und damit 10 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Als Gründe hatte die Bahn die überalterte und knappe Infrastruktur, viele Baustellen und ein rasant wachsendes Verkehrsaufkommen genannt. Konzernziel für dieses Jahr ist ein Pünktlichkeitswert im Fernverkehr von mehr als 70 Prozent. Als verspätet geht ein Zug in die Statistik ein, wenn er mit sechs Minuten Verzögerung oder mehr an einem Halt ankommt. Zugausfälle werden dabei nicht berücksichtigt.
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