Baerbock weist russischen Journalisten zurecht
n-tv
Dass Russland sich nicht an die Regeln der Weltgemeinschaft hält, belegt Außenministerin Baerbock am Rande der UN-Vollversammlung ganz handfest. Als ein russischer Medienvertreter sie bedrängt, weist sie ihn deutlich zurück - vor laufenden Kameras.
Bei einem Statement von Außenministerin Annalena Baerbock vor Journalisten auf dem Gelände des UN-Hauptquartiers in New York hat es Irritationen um einen russischen Medienvertreter gegeben. Ein Reporter des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens versuchte, die Grünen-Politikerin auf ihrem Weg zu dem Auftritt vor deutschen Journalisten abzufangen. Anschließend wollte er sich vor Beginn des Statements von Baerbock neben die Außenministerin drängen.
Nachdem Mitarbeiter des Auswärtigen Amts den Mann aufgefordert hatten, sich in die Reihen der anderen Journalisten zu stellen, griff auch Baerbock ein. Energisch verlangte sie von dem Journalisten, sich einzureihen, damit die Pressebegegnung starten könne. Baerbock sagte zu Beginn ihres Statements: "Schönen guten Tag auch von meiner Seite, hier bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen, dem Ort, wo der Taktschlag der Welt immer am deutlichsten zu spüren ist." Das sehe man "offensichtlich selbst bei so kleinen Dingen wie Pressekonferenzen, dass, wenn nicht alle bereit sind, sich an die Regeln zu halten, die Welt oder auch ein Pressestatement aus dem Takt geraten" könnten. Umso wichtiger sei es, "zusammenzukommen mit denjenigen, die diesen Herzschlag weiter am Leben erhalten wollen", ergänzte sie auch vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Baerbock appellierte zugleich an China, vor dem Hintergrund eines gemeinsamen Bekenntnisses zur UN-Charta einen Beitrag für eine Friedenslösung zu leisten. Das Thema habe auch beim Treffen mit ihrem chinesischen Amtskollegen Wang Yi am Vormittag eine Rolle gespielt. Sie habe darauf hingewiesen, dass es wichtig sei, "wenn wir überhaupt zu Frieden kommen können, dass jeder seine Rolle spielt" und seinen Beitrag leiste, sagte Baerbock. Gerade auch, wenn man bei vielen Themen nicht immer einer Meinung sei, sollten Möglichkeiten genutzt werden, "wo man durch unterschiedliche Partner vorankommen muss". Kern müsse dabei die UN-Charta sein.