Baerbock sorgt sich um Kolesnikowa
n-tv
Eine der Galionsfiguren der belarussischen Oppositionsbewegung wird aus dem Straflager auf eine Intensivstation verlegt. Was Maria Kolesnikowa fehlt, weiß nicht einmal ihre Familie. Außenministerin Annalena Baerbock verlangt ihre sofortige Haftentlassung.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die sofortige Freilassung der in Belarus inhaftierten Regierungskritikerin Maria Kolesnikowa gefordert. "Die Berichte über den Gesundheitszustand von Maria Kolesnikowa gehen mir sehr nahe", erklärte Baerbock auf Twitter. "Das Regime in Belarus muss für ihre Gesundheit garantieren und sie sofort freilassen. Ihr Einsatz für Demokratie ist kein Verbrechen."
Am Dienstag hatten Unterstützer Kolesnikowas bekannt gegeben, dass die 40-Jährige auf der Intensivstation liege. Sie werde in einem Krankenhaus in der Stadt Gomel im Südosten des Landes behandelt, teilte der Pressedienst des ebenfalls inhaftierten Oppositionellen Viktor Babaryko mit, für den Kolesnikowa gearbeitet hatte. Demnach war Kolesnikowa am Montag zunächst in die Chirurgie gebracht worden, bevor sie auf die Intensivstation verlegt wurde.
"Was Maria zugestoßen ist, ob es einen Unfall gab, oder sie erkrankt ist - wir wissen es einfach nicht", sagte ihre Schwester Tatjana Chomitsch dem "Spiegel". "Keiner sagt uns, warum sie im Krankenhaus liegt." Dem Vater Alexander sei einzig am Telefon mitgeteilt worden, dass Kolesnikowa sich "in einem stabilen, ernsten Zustand mit Besserung" befinde. Ihrem Anwalt Wladimir Pyltschenko sei bestätigt worden, dass sie Patientin der Klinik sei, ohne weitere Angaben.