
Baerbock sieht keine Chance auf Verhandlungen mit Russland
n-tv
Der Krieg in der Ukraine lässt niemanden kalt, auch nicht Außenministerin Baerbock. Chancen auf Verhandlungen mit Russland sieht sie aber nicht. Sie macht auch deutlich, was sie von dem offenen Brief mit der Forderung nach sofortigem Waffenstillstand hält.
Außenministerin Annalena Baerbock sieht nach viereinhalb Monaten Krieg in der Ukraine derzeit keine Möglichkeit auf Verhandlungen mit Russland. "Worüber kann man mit jemandem verhandeln, der nicht mal bereit ist, mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz humanitäre Korridore für die Flucht von Zivilisten zu vereinbaren?", sagte die Grünen-Politikerin dem Magazin "Stern". Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert seit Ende Februar.
Baerbock wies auch Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen zurück, wie dies eine Reihe von deutschen Prominenten in einem offenen Brief verlangt hatten. "Als Ukrainer empfände ich den Brief als naiv, verstörend, überheblich", sagte sie. "Welches Recht hätte ausgerechnet eine deutsche Außenministerin, für die Ukraine zu entscheiden, welchen Teil ihres Landes sie bitte schön abgibt, wie viele Millionen ihrer Bürgerinnen und Bürger sich Russlands Herrschaft zu unterwerfen haben?" Sie sagte klar: "Ich kann nicht verstehen, wie man sich die Welt als erwachsener Mensch so einfach machen kann."
Wenn man die Unterstützung der Ukraine stoppen würde, "würden die Kriegsverbrechen von Butscha oder das Ausbomben von Sjewjerodonezk an noch mehr Orten passieren". Baerbock machte deutlich: "Und ich sehe nicht das geringste Zeichen, dass Putin die restliche Ukraine in Ruhe lassen würde, wenn sie jetzt aufhört, sich zur Wehr zu setzen."
