
Baerbock: "Klimakrise größtes Sicherheitsproblem für alle Menschen"
DW
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat beim Petersberger Klimadialog für ein international abgestimmtes Handeln im Kampf gegen die Erderwärmung geworben. "Die Klimakrise macht an keiner Grenze halt", so Baerbock.
Die deutsche Außenministerin hat zum Auftakt des Petersberger Klimadialogs in Berlin die Partnerstaaten zu gemeinsamen und verstärkten Anstrengungen gegen die von Menschen gemachte Erwärmung des Weltklimas aufgerufen. "Die Klimakrise ist mittlerweile das größte Sicherheitsproblem für alle Menschen auf dieser Erde", sagte die Grünen-Politikerin. "Die Klimakrise macht an keiner Grenze halt. Deswegen dürfen auch die Antworten an keiner Grenze haltmachen", betonte Annalena Baerbock. Ziel sei es, gemeinsam und international "die größte Sicherheitsgefahr dieses Jahrhunderts eindämmen zu können".
Baerbock verwies auf die bedrohliche Entwicklung durch die Klimaerwärmung in Afrika, aber auch auf die verheerenden Brände der vergangenen Wochen in Südeuropa sowie die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr im Ahrtal. "Wir müssen unsere gemeinsamen Kraftanstrengungen intensivieren. Denn in den vergangenen Jahren sei "viel zu viel Zeit verplempert" worden.
Die Ministerin sprach von einer "Mega-Kraftanstrengung". Gleichzeitig befinde sich die Menschheit in einer Situation, "in der sich die weltweiten Krisen überlappen". Dazu zählten auch die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Lebensmittelversorgung weltweit, sagte Baerbock.
Auch wenn Deutschland nun wegen der Einschränkung der russischen Gaslieferungen wieder verstärkt Kohlekraftwerke ans Netz bringt, zeigte sich Baerbock überzeugt, dass der russische Angriffskrieg zu einem "Booster für den Ausbau der erneuerbaren Energien" werde. Denn diese seien "die beste Sicherheitsgarantie dafür, unabhängig zu werden von fossilen Importen und damit auch unabhängig zu werden von autokratischen Regierungen weltweit".
Vertreter von mehr als 40 Ländern kommen an diesem Montag in Berlin zusammen, um im Rahmen des 13. Petersberger Klimadialogs die Weltklimakonferenz COP27 Anfang November im ägyptischen Küstenort Scharm el Scheich vorzubereiten. Diese solle "zu einem Katalysator für den weltweiten Klimaschutz und einer zentralen Wegmarke werden, um die Welt auf den 1,5-Grad-Pfad zu führen", hieß es von der Bundesregierung. Deutschland und Ägypten sind Ausrichter des zweitägigen Treffens, bei dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz sowie der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi sprechen werden.