Baerbock fordert in Istanbul Kavala-Freilassung
Die Welt
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dankte in Istanbul ihrem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu für ein offenes Gespräch – und wies in diversen Streitpunkten auf Differenzen zwischen den Ländern hin. Cavusoglu derweil sieht deutsche „Ausgewogenheit“ schwinden.
Zum Beginn ihres Besuchs in der Türkei hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die Freilassung des inhaftierten Kulturförderers Osman Kavala gefordert. Sie sehe es als ihre Pflicht an, die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte „zu achten und zu verteidigen, und zwar ausnahmslos und zu jeder Zeit“, sagte Baerbock am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu in Istanbul.
„Dazu gehört für mich auch die vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angeordnete Freilassung von Osman Kavala“, sagte die Außenministerin. Es sei ihr bewusst, „dass es in diesen Zeiten schwierig ist, über Themen zu reden, wo wir auf einer Pressekonferenz beide vielleicht zucken“. Aber es seien jetzt genau die Zeiten, in denen doch die Bereitschaft bestehe, „sich gegenseitig zuzuhören, auch wenn dann vielleicht die Ohren schmerzen“.