Baerbock bricht Besuch in Pakistan wegen Corona-Infektion ab
DW
Nach einem positiven Corona-Test kurz nach Beginn ihres Besuchs in Pakistan hat Außenministerin Annalena Baerbock alle weiteren Termine abgesagt. Zuvor war sie mit ihrem Kollegen Bilawal Bhutto Zardari zusammengekommen.
Böse Überraschung für Außenministerin Annalena Baerbock. Kurz nach Beginn ihres Pakistan-Besuches kann sie beim Mittagessen nichts mehr schmecken. Ein positiver Corona-Test wirbelt nun ihre Reisepläne durcheinander: Alle weiteren Termine werden abgesagt, wie der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Christofer Burger, am Rande der Reise in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad mitteilte. Ursprünglich wollte die Grünen-Politikerin nach ihrem bis Mittwoch geplanten Besuch in Pakistan nach Griechenland und in die Türkei weiterreisen.
Burger sagte, in Baerbocks Familie habe es am Samstag einen positiven Corona-Fall gegeben. Mit diesem habe sie aber wenig Kontakt gehabt und sich seither konsequent getestet. Auch am Dienstagmorgen sei ein Schnelltest noch negativ ausgefallen. Über das weitere Verfahren für die Rückreise werde man in den nächsten Stunden informieren, sagte der Sprecher weiter.
Zu Beginn ihres Besuches in Pakistan war Baerbock von Außenminister Bilawal Bhutto Zardari empfangen worden. Welche Konsequenzen ihre Corona-Infektion für Zardari hat, war zunächst unklar. Mit der Absage der Termine fällt auch ein Treffen mit Pakistans neuem Regierungschef Shehbaz Sharif, sowie Armeechef Qamar Javed Bajwa aus.
Im Fokus des Gesprächs mit Zardari stand die Lage im Nachbarland Afghanistan. Seit der Machtübernahme der islamistischen Taliban im Sommer 2021 spielt Pakistan eine zentrale Rolle bei der Ausreise schutzbedürftiger Afghaninnen und Afghanen. Nach dem Treffen rief Baerbock die internationale Gemeinschaft auf, trotz des Kriegs in der Ukraine das Leid der Menschen in Afghanistan nicht zu vergessen. "Wir stehen vor einer humanitären Katastrophe", sagte die Grünen-Politikerin. Man dürfe die Menschen im Nachbarland Afghanistan, wo die Taliban seit vergangenem Jahr wieder an der Macht sind, nicht hungern lassen. "Aber alles andere als humanitäre Hilfe muss streng an Bedingungen geknüpft sein", sagte Baerbock.
Mit Blick auf die Missachtung von Menschen- und Frauenrechten durch die militant-islamistischen Taliban sagte Baerbock: "Wir müssen sehr ehrlich sein. Unser Einfluss auf das, was in Afghanistan geschieht, ist sehr begrenzt. Er hängt davon ab, dass die Taliban rationale Entscheidungen in ihrem eigenen wirtschaftlichen Interesse treffen. Und das tun sie im Moment nicht. Die Taliban steuern in die falsche Richtung."