Baerbock an der Donbass-Front
ZDF
Mitten im Konfliktgebiet: Außenministerin Baerbock ist am zweiten Tag ihrer Ukraine-Reise an die Frontlinie im umkämpften Donbass gefahren.
In einem gepanzerten Fahrzeug hat sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock an der Frontlinie im Konfliktgebiet in der Ostukraine informiert. Geschützt mit Helm und schwarzer schusssicherer Weste ließ sie sich am Dienstag von einem Kommandeur der ukrainischen Regierungstruppen die aktuelle militärische Lage im Donbass erklären.
Die Grünen-Politikerin hielt sich bei regnerischem Wetter gut 40 Minuten an der Front zwischen der ukrainischen Armee und den von Russland unterstützten Separatisten auf.
Es kam zu keinerlei Zwischenfällen, wie ein Reporter der dpa vor Ort berichtete.
In der Region im Südosten kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Separatisten - trotz eines geltenden Waffenstillstands. Dieser wird immer wieder gebrochen. Es gab mehrere Anläufe, dass die Vereinbarung dauerhaft von beiden Seiten akzeptiert wird.
Ein im belarussischen Minsk vereinbarter Friedensplan liegt auf Eis. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, gegen das Abkommen zu verstoßen. Seit 2014 sind im Donbass nach UN-Schätzungen mehr als 14.000 Menschen bei Kämpfen getötet worden.
Baerbock hatte am Montag bei ihrem Auftritt mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba erneut die Unterstützung Deutschlands für die ehemalige Sowjetrepublik unterstrichen und über ihre Reise an die Frontlinie gesagt:
Im Anschluss war ein Treffen Baerbocks mit Vertretern der Sonderbeobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Ukraine geplant. Es ist die mit etwa 1.300 Mitarbeitern größte OSZE-Mission, an der Beobachter aus 44 Staaten teilnehmen. 40 Beobachter kommen aus Deutschland.