Bürgermeister: Gasbohrung in Reichling ist nicht aufzuhalten
n-tv
Seit Monaten sorgt der Plan für eine Gasbohrung unweit des Ammersees für Ärger. Bei einem Dialogabend sucht das Unternehmen Kontakt zu Anwohnern. Für den Bürgermeister ist die Sache schon entschieden.
Ludenhausen/Reichling (dpa/lby) - Die umstrittene Bohrung nach Erdgas in der Gemeinde Reichling (Landkreis Landsberg am Lech) ist nach Ansicht des dortigen Bürgermeisters Johannes Hintersberger trotz Protesten nicht zu stoppen. "Die Bohrung ist nicht mehr aufzuhalten", sagte der Kommunalpolitiker am Montagabend bei einer Informationsveranstaltung für die Bürger in Ludenhausen.
Applaus erhielt er für sein Grußwort zu Beginn des Abends von den rund 150 Bürgerinnen und Bürgern nicht - im Gegenteil: Die überwiegende Mehrheit aller Wortbeiträge der Anwesenden machte klar, dass die Förderpläne sehr skeptisch gesehen werden. Insbesondere sorgten sich die Menschen um mögliche Umweltschäden für ihr Trinkwasser, eine Ausweitung der Förderabsichten, intransparente Haftungs- und Versicherungsfragen sowie fehlende Vorteile für ihre Gemeinde.
Eingeladen hatte die Firma Genexco Gas, sie will voraussichtlich im ersten Quartal 2025 im Konzessionsgebiet Lech bei Reichling nach Gas bohren. Sollte die Probebohrung erfolgreich sein, plant das Unternehmen eine Förderung von Erdgas über zehn bis 15 Jahre.