
Bürger schenken dem Staat weniger
n-tv
Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise lassen Deutschlands Schulden in die Höhe schnellen. Mit dem Schuldentilgungskonto können Bürger dem Staat freiwillig finanziell helfen. Doch dazu sind immer weniger Menschen bereit.
Der Staat hat in diesem Jahr bislang weniger Geld zur Schuldentilgung von Bürgern geschenkt bekommen als 2021. Das geht aus Zahlen des Bundesfinanzministeriums hervor, über die die Funke Mediengruppe berichtete. 2022 sind demnach bislang rund 51.200 Euro auf dem Schuldentilgungskonto des Bundes eingegangen. Im Jahr 2021 waren es rund 64.000 Euro.
Seit der Einrichtung des Kontos im Jahr 2006 haben Bürger laut Finanzministerium insgesamt 1,38 Millionen Euro eingezahlt. Diese seien "im Bundeshaushalt vereinnahmt und zweckgebunden zur Schuldentilgung verwendet" worden. Das mit Abstand höchste Spendenaufkommen gab es demnach im Jahr 2018, als knapp 610.000 Euro überwiesen wurden. 2008 und 2009 wurde nichts eingezahlt.
Das Schuldentilgungskonto wurde nach Angaben der Bundesregierung von Mai dieses Jahres "auf vielfachen Wunsch von engagierten Bürgerinnen und Bürgern durch das Bundesministerium der Finanzen eingerichtet und steht für freiwillige Einzahlungen zur Verfügung". Die Regierung erwarte solche Beiträge aber nicht und strebe auch nicht an, die Bevölkerung zu Zahlungen zu ermutigen oder dies in anderer Form zu befördern. Man wolle nicht durch aktives Werben um Spenden in Konkurrenz mit gemeinnützigen Einrichtungen oder Vereinen treten.