
Börsenprofis: Lage gut - Aussichten trübe
n-tv
Um eine Rezession wird Deutschland nach Ansicht von Marktteilnehmern wohl herumkommen. Doch nennenswerte Wachstumsimpulse erwarten sie im nächsten halben Jahr nicht. Hohe Inflationsraten und hohe Zinsen lassen keinen Rückenwind zu. Dagegen bewerten sie aktuelle Lage besser als zuletzt.
Der Blick der Börsenprofis auf die deutsche Wirtschaft fällt wieder pessimistischer aus. Der dafür erhobene Indikator signalisiere, dass in den kommenden Monaten keine nennenswerte Verbesserung der konjunkturellen Situation zu erwarten sei, teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Der Index zur Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten fiel im April um 8,9 auf ein neues Jahrestief von 4,1 Punkten. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 15,3 Zähler gerechnet. Im März hatte eine Serie von zuvor fünf Anstiegen in Folge abrupt geendet, weil die Turbulenzen um die Credit Suisse und die Pleite der Silicon Valley Bank die Sorge vor einer Finanzkrise 2.0 schürten.
Die Einschätzung der konjunkturellen Lage verbesserte sich dagegen im laufenden Monat überraschend deutlich: Dieser Wert stieg im April um 14,0 Punkte, verharrt aber mit minus 32,5 Zählern klar im negativen Bereich.
Die Aussichten werden dem ZEW zufolge gleich von mehreren Faktoren negativ beeinflusst. "Zum einen erwarten die Expertinnen und Experten eine vorsichtigere Kreditvergabepraxis der Banken", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Zum anderen belasten die immer noch hohen Inflationsraten und die international restriktive Geldpolitik." Positiv sei, dass die Gefahr einer akuten Krise auf den internationalen Finanzmärkten nicht mehr gesehen werde. "Die Ertragsaussichten für Banken und Versicherungsunternehmen haben sich gegenüber dem Vormonat verbessert und liegen wieder deutlich im positiven Bereich", sagte Wambach.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.