"Bäume sind gestresst": Grundwasserstände nehmen weiter ab
n-tv
2023 hatte sehr nasse Monate. Trotzdem sind die Grundwasserstände in Bayern weiter auf sinkendem Niveau. Das hat mehrere Gründe - und ist auf wissenschaftlicher Ebene zum Teil auch noch gar nicht so klar.
München (dpa/lby) - Die Grundwasserstände in Bayern haben 2023 weiter abgenommen. Dieser Trend sei seit etwa zehn Jahren zu beobachten und habe sich dieses Jahr fortgesetzt, sagte Benjamin Kopp, Mitarbeiter im Referat Grundwasserschutz des Bayerischen Landesamts für Umwelt, der dpa auf Anfrage.
Der Trend der Erwärmung sei grundsätzlich negativ für den Wasserhaushalt, erklärte Kopp. Der Niedrigwasser-Informationsdienst des Landesamts verzeichnete 2023 das zweitheißeste Sommerhalbjahr seit fast 150 Jahren. "Wenn es wärmer ist, kann die Atmosphäre mehr Wasser aufnehmen", sagte Kopp. "Es verdunstet also mehr Wasser oder fließt als Folge von Starkregen oberflächlich ab." So bleibe weniger Wasser übrig, das als Sickerwasser durch den Boden ins Grundwasser gelangen könne.
Besonders seien 2023 die verhältnismäßig extremeren Wetterausschläge gewesen. Auf einen trockenen Jahresanfang folgten ein recht nasses Frühjahr, ein sehr trockener Juni, ein extrem nasser August, trockener September und Oktober und ein extrem nasser November. "Für den Wasserhaushalt wäre es günstiger, wenn die Niederschläge etwas gleichmäßiger verteilt kommen würden", so Kopp.