Bäckereien schmerzt die hohe Inflation
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Hohe Gaspreise, teures Mehl: Die Bäckereien leiden zunehmend unter der hohen Inflation. Produktionskosten sind wohl seit Kriegsbeginn um rund 30 Prozent gestiegen. Beobachter bleiben dennoch positiv - obwohl sich die Branche noch immer von Corona erholt.
Die Kosten steigen und viele Verbraucher drehen angesichts rekordverdächtiger Teuerungsraten den Euro zweimal um: Das bekommen auch der Bäcker und Metzger zu spüren. "Wir merken, dass das Geld nicht mehr so locker sitzt", sagt der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Daniel Schneider. "Vor allem beim kleinen Luxus wie Torten halten sich Verbraucher derzeit zurück." Auch Metzger berichten, dass Kunden etwas weniger und etwas günstiger einkaufen.
Nach einer Umfrage im Auftrag des Handelsverbandes Deutschland (HDE) hat inzwischen mehr als ein Viertel der Bevölkerung (27 Prozent) große Angst, mit dem Geld nicht mehr auszukommen. Die Folge: Das Einkaufsverhalten vieler Verbraucherinnen und Verbraucher hat sich in den vergangenen Monaten spürbar verändert. "Die steigende Inflation schmälert die Kaufkraft der Kundinnen und Kunden massiv", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth jüngst.
Zugleich belasten Energiepreissprünge und anderweitig gestiegene Kosten die beiden großen Zweige des deutschen Lebensmittelhandwerks. Mehl sei teilweise bis zu 70 Prozent teurer geworden, berichtet Schneider. Insgesamt seien die Produktionskosten im Schnitt um bis zu 30 Prozent gestiegen im Vergleich zu der Zeit vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. "Es wird derzeit mit sehr spitzer Feder kalkuliert. Die Bäckereien können die Preissteigerungen wegen der sinkenden Kaufkraft der Verbraucher nicht komplett an die Kundinnen und Kunden weitergeben."
Züge sind zu spät, die Schienen verschlissen, Bahnhöfe und Technik nicht up-to-date: Die Deutsche Bahn sieht sich mit einem Sanierungsstau konfrontiert. Gefordert wird deswegen schon länger ein Investitions-Fonds. Aufsichtsratschef Gatzer macht jetzt klar, wie viel Geld aus seiner Sicht gebraucht wird.