AWO-Affäre Wiesbaden: Dezernent im Visier der Justiz
Frankfurter Rundschau
In Wiesbaden gibt es erneut eine Razzia bei der AWO, auch ein Dezernent gerät offenbar ins Visier der Behörden. Im Raum steht der Verdacht der Scheinbeschäftigung.
Am Mittwoch ist es wieder zu Durchsuchungen von Geschäftsräumen der Wiesbadener Arbeiterwohlfahrt (AWO) und einer Privatwohnung gekommen. Um acht Uhr hätten Polizeibeamte den Hauptsitz der AWO im Wiesbadener Nerotal aufgesucht und Einsicht in Personalunterlagen verlangt, bestätigt der AWO-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Hessenauer auf Anfrage der Frankfurter Rundschau. Da auch die Büroräume über der AWO-Kindertagesstätte in Kastel durchsucht worden seien, gehe er davon aus, dass die Ermittlungen dem Sozialdezernenten Christoph Manjura (SPD) gälten, sagt Hessenauer. Manjura habe das Büro genutzt, als er bei der AWO beschäftigt gewesen sei. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt bestätigt die Durchsuchung, ohne Namen zu nennen. Sie ermittele gegen einen 39 Jahre alten ehemaligen Wiesbadener Stadtverordneten wegen des Verdachts der Mandatsträgerbestechlichkeit und der Beihilfe zur Untreue, teilt Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk auf Anfrage mit. Es gehe um ein mutmaßliches Scheinarbeitsverhältnis. In dem Zusammenhang werde auch gegen die frühere Geschäftsführerin des Sozialverbands wegen des Verdachts der Mandatsträgerbestechung und Untreue ermittelt. Die Generalstaatsanwaltschaft sei immer zuständig, wenn es um Bestechung von Mandatsträgern gehe.More Related News