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Avocado-Landwirte pumpen Kleinbauern das Wasser ab
n-tv
Die Verzweiflung bei Kleinbauern westlich von Mexiko-Stadt ist groß. Sie müssen mit großen Plantagenbetreibern um das kostbare Wasser aus Flüssen und Seen kämpfen. Durch die anhaltende Trockenheit spitzt sich der Konflikt zu. Und auch die Drogenkartelle haben ihre Hände im Spiel.
Angesichts der anhaltenden Dürre gehen wütende Kleinbauern in Mexiko gegen die wasserintensiven Großplantagen für Avocados und Beeren vor. In dem einst grünen Bundesstaat Michoacán westlich von Mexiko-Stadt verschwinden Flüsse und sogar ganze Seen, während sich die Dürre durch den steigenden Wasserverbrauch für die lukrativen Exportkulturen noch verschärft.
In den vergangenen Tagen wanderten Dutzende Anwohner, Landarbeiter und Kleinbauern aus der Stadt Villa Madero in die Berge, um illegale Wasserpumpen herauszureißen und die Mauer eines nicht genehmigten Rückhaltebeckens zu zerstören. Es staute das Wasser einer Quelle, die die Anwohner seit Jahrhunderten versorgt hatte. Der Konflikt mit den Avocado-Bauern, die oft von Drogenkartellen protegiert werden oder ihnen Schutzgelder zahlen, schwelt schon lange.
"In den vergangenen zehn Jahren sind die Bäche, Quellen und Flüsse ausgetrocknet und das Wasser wurde aufgefangen, vor allem, um es für Avocados und Beeren zu nutzen", sagt der Aktivist Julio Santoyo, der die Aktion mitorganisierte. "Es gibt Dörfer im unteren Teil der Gemeinde, die kein Wasser mehr haben." Seiner Schätzung zufolge sind in den Hügeln um Villa Madero rund 850 solcher mit Plastik ausgekleideten Bewässerungsbecken entstanden, in der Regel kurz nachdem die Plantagenbesitzer den einheimischen Kiefernwald illegal abgeholzt oder durch Brandrodung vernichtet hatten.