Autozulieferer: Mehr Standortschließungen und Insolvenzen
n-tv
Die Automobilindustrie mit hunderten Zulieferern ist ein Umsatzschwergewicht und wichtiger Arbeitgeber in Thüringen. Doch derzeit stehen einige Firmen auf der Kippe - und die Stimmung ist schlecht.
Erfurt (dpa/th) - Thüringens umsatzstarke Automobilindustrie wird derzeit von Standortschließungen oder Insolvenzen von Zulieferern erschüttert. Allein in den ersten vier Monaten haben es acht Fälle gegeben, von denen 2020 Arbeitsplätze betroffen seien, sagte der Geschäftsführer der Branchenvereinigung "automotive thüringen" (at), Rico Chmelik, am Freitag in Erfurt. "In der Dichte gab es das noch nie." Die Gründe dafür seien vielfältig - von Konzernentscheidung, Produktion zu verlagern, bis zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, weil bestimmte Zulieferteile nicht oder später von der Autoindustrie abgerufen würden oder sich Investitionen nicht wie geplant refinanzieren ließen. Die Lage sei angespannt. "Aber es gibt keinen Flächenbrand", so Chmelik.
Bei den acht Fällen gehe es um Zulieferer unter anderem in Brotterode und Eisenach, in Trusetal, Judenbach, Gera, Waltershausen, Ichtershausen und Mühlhausen. Gleichzeitig würden aber Firmen investieren oder ihre Standorte erweitern. Während die Krisenfälle vor allem im Süd und Südwesten Thüringens liegen, würden neue Jobs in der Zulieferindustrie vor allem in der Region um Arnstadt und Erfurt, Weimar und Jena entstehen. Mit dem Verlust von Industriearbeitgebern gehe auch der "soziale Klebstoff, der gerade für ländliche Regionen wichtig ist, verloren". Insgesamt hielten sich Arbeitsplatzverluste und neue Jobangebote in Thüringen aber die Waage.
Die Branchenvereinigung legte Ergebnisse einer Umfrage zu den anstehenden Wahlen in Thüringen und den Standortbedingungen vor. Danach gaben nur 2,2 Prozent von mehr als 100 Firmen an, dass sie mit den Standortbedingungen in Deutschland sehr zufrieden seien.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.