Autobauer: Langer Weg zu alter Stärke
ZDF
Für deutsche Autobauer sind die kommenden Jahre bei der E-Mobilität entscheidend, denn die Karten werden neu gemischt.
Es sind Marken wie Volkswagen, Mercedes oder BMW, die Deutschland bislang den Ruf als eine der führenden Auto-Nationen auf der internationalen Bühne sicherten. Stets galten die Fahrzeuge "Made in Germany" als Symbol für Wohlstand und Qualität.
Nun jedoch stehen der gesamten Branche große Herausforderungen und tiefgreifende Veränderungen bevor, denn mit dem Anbruch des Zeitalters der Elektromobilität müssen sich auch die "Könige des Verbrenners" neu erfinden.
Besonders die Umstellung auf die Elektromobilität steht derzeit im Fokus von Experten und Konzernlenkern. Sollte die Transformation nicht schnell genug gelingen, so könnten zukünftige Gewinne vor allem die Kassen von amerikanischen oder asiatischen Herstellern füllen.
Die Nachfrage nach einer emissionsfreien Alternative zum klassischen Verbrenner ist hoch. Erst kürzlich teilte der europäische Branchenverband ACEA mit, dass es bei den reinen Elektrofahrzeugen im vergangenen Jahr gut 63 Prozent mehr Neuzulassungen als noch 2020 gegeben hat. Außerdem überholten Hybridfahrzeuge erstmals den Diesel.
Auch wenn sich Modelle wie ID.3 und e-up! (Volkwagen) auf dem heimischen Markt großer Beliebtheit erfreuen, müssen sie sich in den wichtigsten Absatzregionen China und Amerika beweisen. Dennoch stammten acht der zehn meistverkauften Modelle in China und den USA von asiatischen oder amerikanischen Herstellern. Zudem fand sich in China unter den Top Ten nicht eine europäische Marke, so eine Studie der Unternehmensberatung PwC.
Jürgen Pieper, Autoanalyst beim Bankhaus Metzler, hat dafür folgende Erklärung: "In Asien schneiden die deutschen Volumenmodelle wie beispielsweise der ID.3 bisher nicht so gut ab, die High-End-Modelle wie der Taycan schon."
PwC-Branchenexperte Kuhnert gibt außerdem zu bedenken, dass asiatische Hersteller besser als deutsche und europäische Anbieter durch die Halbleiterkrise gekommen seien.