Auto rast in Gruppe: Sechs Tote
ZDF
Im belgischen Ort Strépy-Bracquegnies ist ein Auto in eine Menschengruppe gefahren. Sechs Menschen sind laut Staatsanwaltschaft gestorben.
In Belgien ist bei einer Karnevalsveranstaltung ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Bei dem Unglück in der Gemeinde Strépy-Bracquegnies kamen am frühen Sonntagmorgen mindestens sechs Menschen ums Leben. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit. Wie ein Sprecher der Rettungskräfte am Vormittag bei einer Pressekonferenz sagte, sind zudem zehn Schwerverletzte in einem kritischen Zustand. 27 Personen erlitten demnach leichtere Verletzungen. Zunächst hatte die südbelgische Gemeinde La Louvière erklärt, es gebe vier Todesopfer.
Ob das Fahrzeug absichtlich in die Menschengruppe gesteuert wurde, blieb zunächst unklar. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft betonte lediglich, dass es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe. Die im Fahrzeug sitzenden Personen kamen seinen Angaben zufolge aus der Region und wurden festgenommen. Sie waren den Behörden bislang nicht bekannt und sind 1988 beziehungsweise 1990 geboren worden. Der Bürgermeister der Stadt La Louvière sagte, das Fahrzeug sei offensichtlich mit großer Geschwindigkeit in die Menschengruppe gefahren.
Die Gemeinde Strépy-Bracquegnies gehört zu der Stadt La Louvière und liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Brüssel. Zuletzt hatte sie knapp 9.000 Einwohner.
Ein Moderator des belgischen Radiosenders RTL, der an der Karnevalsveranstaltung teilnahm, berichtete von dramatischen Szenen. Seinen Angaben zufolge fuhr das Auto mitten in die Menschenmenge.
Den Schätzungen des Moderators zufolge waren am Sonntagmorgen etwa 150 Menschen beim "Ramassage des Gilles" dabei. Dabei wird von Haus zu Haus gezogen, um sich für den Karneval zu sammeln. Zentrale Figur sind dabei die "Gilles", die traditionell Wachsmasken mit aufgemalter Brille und Bärtchen tragen. Nach Angaben des Bürgermeisters von La Louvière wurde der kommunale Notfallplan ausgelöst und der Opferhilfedienst aktiviert.
Die belgische Innenministerin Annelies Verlinden schrieb auf Twitter, ihr tiefstes Beileid gelte den Familien und Freunden der Getöteten und Verletzten.
Auch der belgische Premierminister Alexander De Croo äußerte Anteilnahme und sprach von "schrecklichen Neuigkeiten" aus Strépy-Bracquegnies.