Auswärtiges Amt bestellt türkischen Botschafter ein
n-tv
Die Verurteilung von Osman Kavala in der Türkei ruft international heftige Kritik hervor. Die Bundesregierung bestellt nun den türkischen Botschafter ein und fordert eine sofortige Freilassung des Verlegers. Das Urteil sei eine "weitere schwere Belastung für die Beziehungen der EU zur Türkei".
Als Reaktion auf die Verurteilung des Kulturförderers Osman Kavala hat das Auswärtige Amt den türkischen Botschafter in Berlin einbestellt. Das "schockierende Urteil gegen Osman Kavala und auch die harten Strafen gegen seine Mitangeklagten" seien eine "weitere schwere Belastung für die Beziehungen der EU zur Türkei wie auch für unsere bilateralen Beziehungen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Die Bundesregierung habe dem türkischen Botschafter bei dem Gespräch am Vormittag ihre Haltung "noch einmal sehr deutlich gemacht".
Zudem habe die Bundesregierung auch die Partner in der EU aufgerufen, mit Botschaftereinbestellungen auf Kavalas Verurteilung zu reagieren. "Wir erwarten, dass Osman Kavala unverzüglich freigelassen wird", sagte der Sprecher. "Dazu hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Türkei verbindlich verpflichtet."
Kavala war am Montag wegen des Vorwurfs des versuchten Umsturzes der Regierung von einem Gericht in Istanbul zu lebenslanger Haft verurteilt worden. International wurde das Urteil scharf kritisiert.