Ausstellung in Frankfurt: Mehr als selbstverliebte Selfies
Frankfurter Rundschau
Eine Ausstellung in Frankfurt zeigt, dass Handybilder eine eigene Kunst-Form sind. Gesammelt hat der Kurator die Bilder in einer Facebook-Gruppe.
Selbstverliebte Selfies, Fotos von Katzen oder vollen Tellern: Über die Qualität von Handy-Bildern werde oftmals die Nase gerümpft, sagt Ulrich Mattner. Dass sie aber durchaus künstlerische Qualität haben können, das will der Frankfurter Journalist und Fotograf mit einer Ausstellung beweisen, die er für die Fotogalerie Wiesenhüttenplatz im Le Méridien Hotel kuratiert hat. Von Freitag, 6. August, an sind dort unter dem Titel „Heim-A(r)t 2021“ Bilder zu sehen, die Fotografinnen und Fotografen in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet mit ihren Mobiltelefonen gemacht haben. Ein blattloser Baum, dessen dunkle Äste wie Krakenarme aus seinem Stamm wachsen, spiegelt sich im Main. Fast sieht es so aus, als ob der Fotograf für die Aufnahme selbst im Wasser gestanden hat, doch das ist eine optische Täuschung. „Auf einem Tisch vor dem Oosten an der EZB lag nach einem Regen eine Wasserlache. Ich habe die Kamera meines Handys so nah an der Wasseroberfläche platziert, dass es so wirkt, dass sie darunter steht“, sagt Benjamin Wolf, dessen Bild zu sehen sein wird. Der 42-jährige ist einer von vielen Hobby-Fotografen und Fotografinnen, die dem Aufruf Mattners, für einen Wettbewerb Handy-Bilder einzureichen, gefolgt sind. Knapp 1000 Mitglieder hat die Facebook-Gruppe, die der Kurator eigens dafür gegründet hat. Die Auswahl der 50 Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sein werden, erfolgte Facebook-typisch. Sie haben die meisten „Likes“ bekommen.More Related News