Auslachen lassen
Süddeutsche Zeitung
Ein wirklich schlechtes, dabei herrliches Buch: Frédéric Beigbeders neuer Roman "Der Mann, der vor Lachen weinte".
Die Romane von Frédéric Beigbeder werden in Deutschland häufig mit zitronensaurem Grinsen betrachtet. Vielleicht, weil dieser Schriftsteller auch in seinen Büchern der ist, als den ihn seit Langem auch das deutsche Publikum wahrnimmt: ein bürgerlicher Bohemien mit Repräsentanzanspruch für die intellektuelle Elite seines Landes und gleichzeitigem Anschluss an den internationalen Rauschgiftmarkt. Die Romane von Beigbeder handeln, so möchte er es, und so sehen es seine Kritiker, von Beigbeder; seinem täglichen Champagnerbad, seinen erotischen Raubzügen im elften Arrondissement und dem Spiel mit politischen und moralischen Verbindlichkeiten - jeder Satz ein wegspritzender Korken, jeder Fernsehauftritt die vorletzte Lockerung eines in den Routinen der Öffentlichkeit groß und reich gewordenen Zynikers.More Related News