
Ausgrabungsteam entdeckt "Gesicht des ersten Europäers"
n-tv
Seit Jahrzehnten wird der Gebirgszug Atapuerca im Norden Spaniens von Archäologen und Paläontologen erforscht. Bei Ausgrabungen gelingt dem internationalen Team ein Sensationsfund, der völlig neue Antworten liefern könnte.
Im Norden Spaniens hat ein internationales Forschungsteam nach eigenen Angaben Ende Juni die Überreste des "ersten Europäers" entdeckt. Das in der Provinz Burgos ausgegrabene Fossil stelle "das Gesicht des ersten Europäers" dar, teilten die Direktoren der Stiftung Fundación Atapuerca mit. Der Frühmensch der Gattung Homo, zu der auch der moderne Mensch, der Homo sapiens gehört, habe den Erkenntnissen zufolge vor bis zu 1,4 Millionen Jahren an der Fundstelle am Gebirge der Sierra de Atapuerca gelebt, hieß es.
Bei der Entdeckung aus Ebene TE7 in K29 von Sima del Elefante handelt es sich um einen Teil des Wangenknochens und des Oberkiefers eines Frühmenschen. Sie waren in Lehm gehüllt und lagen etwa zwei Meter unterhalb eines 2007 gefundenen Unterkiefers. Nach Angaben der Forschenden ist es sehr wahrscheinlich, "dass das neue Fossil aus der Sima del Elefante mit diesem Kiefer verwandt ist und zu einer der ersten Populationen gehört, die Europa besiedelten".
Der Fund sei für das Verständnis der ersten Schritte in der Evolution der Frühmenschen außerhalb Afrikas von außerordentlicher Bedeutung, wurde betont. Die ältesten bisher in Atapuerca ausgegrabenen Fossilien waren ein Unterkiefer und weitere Knochenfragmente von zwei Individuen, die vor 1,2 Millionen Jahren an diesem Ort lebten.