
Ausgangssperre in Australien: Militär überwacht Corona-Maßnahmen
Frankfurter Rundschau
In Australien breitet sich die Delta-Variante trotz Abschottung rasant weiter aus. Und erst 15 Prozent der Bevölkerung sind geimpft.
Sydney – Am berühmten Manly Beach in Sydney steht ein Polizeiauto. Offiziell ist die australische Metropole seit fünf Wochen im Lockdown. Nur Einkaufen, Impfen, ein Arztbesuch oder Sport im Freien sind erlaubt. Doch direkt vor den Polizist:innen unterhalten sich ein Radfahrer und eine Frau mit Kaffee in der Hand. Auch ein Kanufahrer zwängt sich noch schnell durch in Richtung Meer. Viele scheinen nach wie vor in Australien nicht zu wissen, wie sie mit dem aktuellen Corona-Ausbruch umgehen sollen. Lange Zeit ging es den Menschen in Sydney vielleicht zu gut. Nach einem Lockdown im April und Mai letzten Jahres war aufgrund der geschlossenen Grenzen bereits wieder Normalität eingekehrt. Kleinere Covid-Cluster lösten die Behörden mit Kontaktverfolgung über eine App oder lokale Sperren – bis ein Limousinenfahrer die Delta-Variante ins Land brachte. Vermutlich hat er sich bei einer Flugzeugcrew infiziert, die er transportierte. Plötzlich funktionieren die bisher erprobten Strategien kaum noch. Das Virus breite sich so schnell aus, „wie wir es noch nie zuvor gesehen haben“, sagt die Ministerpräsidentin von New South Wales, Gladys Berejiklian. Die Menschen steckten sich nicht nur am Arbeitsplatz, sondern selbst im Supermarkt oder in der Apotheke an.More Related News