Aus Protest gegen Abschiebungen: US-Beauftragter für Haiti geht
DW
Daniel Foote sollte sich für Frieden, Stabilität und freie Wahlen in Haiti einsetzen, aber auch die humanitäre Hilfe koordinieren. Er scheiterte an der humanitären Katastrophe in der texanischen Grenzstadt Del Rio.
"Ich will nicht mit der unmenschlichen, kontraproduktiven Entscheidung der USA in Verbindung gebracht werden, tausende haitianische Flüchtlinge und illegale Einwanderer nach Haiti abzuschieben", schrieb Daniel Foote an US-Außenminister Antony Blinken. Er kritisierte in seinem Rücktrittsschreiben den Kurs der Regierung von US-Präsident Joe Biden gegenüber Haiti insgesamt scharf und beklagte, seine Empfehlungen in der Frage seien ignoriert und abgetan worden.
Haiti leide unter Armut, "Entführungen, Raubüberfällen und Massakern durch bewaffnete Banden" und einer "korrupten Regierung mit Verbindungen zu Banden", heißt es in dem Brief. Angesichts der höchst prekären Lage sei das Land nicht imstande, Tausende Migranten aufzunehmen, "ohne dass es eine zusätzliche, vermeidbare menschliche Tragödie" gebe. Foote hatte seinen Posten als US-Sondergesandter für Haiti erst Ende Juli angetreten.