Aus Hass wird Erleichterung
n-tv
Es gibt durchaus noch inhaltliche Gemeinsamkeiten zwischen der künftigen Wagenknecht-Gruppe und der alten Linkspartei, die sich nun neu aufstellen muss. Vor allem aber einen heftigen Riss. Wenn beide Seiten noch etwas teilen, dann Erleichterung über das Ende.
Für den Deutschen Bundestag ist es eine Premiere: Mitten in der Legislaturperiode löst eine Fraktion sich auf. Die bisher 38 Linken-Abgeordneten werden künftig zwei Gruppen bilden, denn für eine Fraktion reicht es bei beiden nicht, weder bei der Wagenknecht-Gruppe noch bei den Rest-Linken. Dafür braucht man im Bundestag fünf Prozent der Abgeordneten - aktuell sind das 37.
Den Weg in die Selbstauflösung hat die Linksfraktion heute beschlossen, bis zum 6. Dezember soll die Fraktion liquidiert werden. Die Trennung soll, soweit möglich, zivilisiert über die Bühne gehen. Schon wegen der 108 Mitarbeiter, wie Abgeordnete beider Seiten immer wieder betonen. Einige von ihnen werden sich dennoch einen neuen Job suchen müssen: Gruppen bekommen weniger finanzielle Mittel als Fraktionen und können sich damit weniger Mitarbeiter leisten.
Auch wenn vor allem auf der Seite der Verlassenen noch immer ein bisschen Fassungslosigkeit vorhanden ist, scheint Erleichterung vorzuherrschen. Zwar haben Gruppen künftig nicht nur weniger Mitarbeiter und auch weniger parlamentarische Rechte. Aber immerhin ist ein jahrelanger, quälender Streit zu Ende gegangen.