Auftragsmangel wird zum Konjunkturschreck
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Zu wenige Aufträge werden zunehmend ein Problem für die deutsche Konjunktur. Laut der monatlichen Umfrage des IFO-Instituts haben knapp 37 Prozent der Industriefirmen ein maues Neugeschäft. Relativ frei von Nachfragesorgen ist nur eine Branche.
Der Auftragsmangel in der Industrie wird dem IFO-Institut zufolge immer mehr zu einer Belastung für die deutsche Konjunktur. Im Januar berichteten 36,9 Prozent der Industriefirmen von fehlenden Aufträgen, wie die Münchner Forscher zu ihrer monatlichen Umfrage mitteilten.
Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag der Anteil nur bei 20,9 Prozent. Auch bei den Dienstleistern klagt mittlerweile fast jedes dritte Unternehmen über ein maues Neugeschäft. "Der Auftragsmangel hat sich im letzten Jahr merklich verschärft. Kaum eine Branche bleibt davon verschont", sagte der Leiter der IFO-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Zudem schmelzen die Auftragsbestände."
Innerhalb der Industrie klagen vor allem die energieintensiven Branchen über ausbleibende Bestellungen. Im Papiergewerbe liegt der Anteil bei 53,9 Prozent und in der Metallerzeugung und -bearbeitung bei 53,3 Prozent. In der chemischen Industrie sind es noch 40,6 Prozent. Seltener betroffen sind Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie (14,9 Prozent).
Züge sind zu spät, die Schienen verschlissen, Bahnhöfe und Technik nicht up-to-date: Die Deutsche Bahn sieht sich mit einem Sanierungsstau konfrontiert. Gefordert wird deswegen schon länger ein Investitions-Fonds. Aufsichtsratschef Gatzer macht jetzt klar, wie viel Geld aus seiner Sicht gebraucht wird.