
Aufholjagd des OFC wird nicht belohnt
Frankfurter Rundschau
Die Offenbacher Kickers verlieren das Spitzenspiel in Ulm knapp mit 0:1, hätten aber einen Punkt mindestens verdient.
Das letzte Punktspiel des Jahres in der Fußball-Regionalliga Südwest endete für Kickers Offenbach mit einer bitteren Enttäuschung. Trotz einer überragenden zweiten Hälfte und einer hochdramatischen Schlussphase, in der ein vermeintlicher Treffer nicht gewertet wurde, ging das Team von Trainer Sreto Ristic am Ende beim „Wintermeister“ SSV Ulm 1846 mit 0:1 (0:1) als Verlierer vom Platz. Mit zwei Punkten Rückstand auf Ulm und den FSV Mainz 05 II (je 46 Zähler) überwintert der OFC auf Rang drei, hat aber bei einem Spiel weniger alles selbst in der Hand.
In der sechsten Minute der Nachspielzeit schienen die Kickers sich doch noch belohnt zu haben für ihren bärenstarken Auftritt in Halbzeit zwei. Einen langen Ball von Ronny Marcos hatte Abwehrchef Sebastian Zieleniecki mit dem Kopf auf Mathias Fetsch verlängert. Der Joker zwirbelte die Kugel am starken Ulmer Torwart Christian Ortag vorbei. Doch Michael Heilig bugsierte die Kugel noch raus. Vor oder hinter der Linie? Selbst im Ulmer „spatzentv“ schien bei den Moderatoren die Sache klar: Tor. Doch Referee Justin Joel Hasmann (Wiebelskirchen) hatte es anders gesehen. Als die Ulmer kurz danach auch noch den Kopfball des aufgerückten Kickers-Keepers Stephan Flauder von der Linie kratzten, war ein Spiel zu Ende, das der OFC sicher nicht verlieren musste. „Ein bitterer Tag für uns“, meinte denn auch Kickers-Trainer Sreto Ristic: „Ulm hat zweimal auf und einmal hinter der Linie geklärt, das hätte der Schiedsrichter sehen müssen. Das ist schade.“
Das Drama in der Nachspielzeit war der Höhepunkt eines intensiven Spiels, in dem Ulm nach einer Englischen Woche spätestens in der zweiten Hälfte deutlich die Luft ausging. „Die Woche hat Spuren hinterlassen“, erklärte Ulms Coach Thomas Wörle den Umstand, dass sein Team nach ausgeglichener erster Hälfte den glücklich zustande gekommenen Vorsprung verteidigte und mit ganz viel Dusel ins Ziel brachte.