Aufgebrachte Menge stoppt Rettungswagen in Neukölln
n-tv
In Berlin-Neukölln eskaliert ein Streit in einer Bar. Zwei Männer werden durch Messerstiche verletzt. Daraufhin stoppen etwa 50 Männer einen zufällig vorbeifahrenden Rettungswagen, der sich im Einsatz befindet. Im Polizeibericht findet der Vorfall keine Erwähnung - sehr zum Unverständnis der Innensenatorin.
Eine aufgebrachte Menschenmenge in Berlin-Neukölln hat einen Rettungswagen bei einer Blaulichtfahrt mit Martinshorn mitten auf der Straße gestoppt und zwei Männer mit Stichverletzungen in den Wagen gesetzt. Diesen Vorfall von Donnerstagabend, den die Polizei in ihrer Mitteilung vom Freitag verschwieg, bestätigte die Feuerwehr nun im Innenausschuss.
Die Sanitäter im Rettungswagen hätten einen Patienten transportiert, sagte ein Feuerwehr-Vertreter. Nachdem sie von den etwa 50 Männern gestoppt worden seien, hätten sie umgehend die Polizei alarmiert und dann die insgesamt drei Patienten im Krankenhaus abgeliefert. Tätlich angegriffen worden seien die Sanitäter nicht. Aber durch die "Masse der Personen auf der Fahrbahn wurde der Wagen zum Anhalten gezwungen".
Innensenatorin Iris Spranger von der SPD sagte, das sei ein "unwahrscheinliches Ding, das muss ich wirklich auch sagen". Sie fügte hinzu: "Dann erwarte ich auch, dass solche Fälle sehr klar kommuniziert werden."