
Auf Kambodschas Langzeitherrscher folgt der Sohn
n-tv
40 Jahre ist Hun Sen Ministerpräsident von Kambodscha und damit einer der am längsten amtierenden Regierungschefs der Welt. Nun gibt der Autokrat etwas Macht ab: an seinen Sohn. Kritiker sprechen bereits von einer "Erb-Diktatur".
Kambodschas König Norodom Sihamoni hat den Sohn des langjährigen Ministerpräsidenten Hun Sen zum neuen Regierungschef des südostasiatischen Landes ernannt. General Hun Manet werde mit der Bildung des neuen Kabinetts betraut, heißt es laut örtlichen Medienberichten in einem vom Monarchen unterzeichneten Dekret. Der 45-jährige Abgeordnete hat die US-Militärakademie West Point besucht und im Westen studiert. Sein Vater hatte ihn jahrelang als Nachfolger aufgebaut.
Hun Sen war fast 40 Jahre lang an der Macht. Vor knapp zwei Wochen hatte der 71-Jährige angekündigt, dass er zurücktreten und den Stab an seinen ältesten Sohn übergeben werde. Gleichzeitig kündigte der Dauerherrscher an, weiter seiner Kambodschanischen Volkspartei (CPP) vorstehen und 2024 Senatspräsident werden zu wollen.
Hun Sen, einer der am längsten amtierenden Regierungschefs der Welt, hatte sich erst bei der Parlamentswahl am 23. Juli wie erwartet den Machterhalt gesichert. Den Ergebnissen zufolge kam die CPP auf 120 Sitze in der 125-köpfigen Nationalversammlung. Diese muss nun die Ernennung seines Sohnes bestätigen, was als Formalität gilt.