
Auf Irrwegen durch das größte Labyrinth der Welt
DW
Im Norden Italiens kann man sich zwischen meterhohen Bambuspflanzen so richtig schön verlieren. Ein Besuch im "Labirinto della Masone" ist eine besondere Erfahrung – und unser Teil XI der Reihe "Extreme Orte".
Eigentlich hat Franco Maria Ricci Geologie studiert. Doch die Naturwissenschaften konnten den Spross einer aristokratischen Familie aus Parma nicht lange begeistern. Sein Herz und seine Leidenschaft gehörten den schönen Künsten. Ihnen hat er daher sein Leben gewidmet. Ob als Grafikdesigner, Verleger oder Kunstsammler – das Multitalent hat sich in vielen Bereichen kreativ ausgelebt. 2003 verkaufte er schließlich seinen Verlag, um sich einen Lebenstraum zu erfüllen: das größte Labyrinth der Welt. Auf seinem Grundstück in der Nähe von Fontanellato, rund 20 Kilometer von Parma entfernt, ist es entstanden. Auf einer Fläche von 70.000 Quadratmetern, gewachsen aus etwa 200.000 Bambuspflanzen. Die asiatische Pflanze passte perfekt zum Vorhaben des ehemaligen Verlegers: stabil, elegant und immergrün. Und: Bambus wächst schnell. Ein entscheidender Vorteil, denn Franco Maria Ricci war schon fast 70 Jahre alt, als er 2005 mit seinem Projekt begann. Weniger als drei Jahre dauerte es, das Labyrinth zum Leben zu erwecken. Die Form seines Irrgartens orientiert sich an römischen Mosaiken. Ein Wegesystem von insgesamt drei Kilometern Länge führt durch das Bambuslabyrinth. Keine Kurven, keine verschlungenen Pfade gibt es hier, nur rechte Winkel. So sehen die drei Meter breiten Gänge alle gleich aus. Eine Garantie dafür, dass sich die Besucher – umgeben vom meterhohen Grün – in eine der vielen Sackgassen verirren.More Related News