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Auf der Frankfurter Buchmesse: Die Anwesenden, die Abwesenden
Frankfurter Rundschau
Es ist noch etwas gespenstisch, aber es ist trotzdem eine Frankfurter Buchmesse.
Es ist vieles ganz anders als im vergangenen Jahr, was dennoch daran erinnert, über welchen Zeitraum wir immerhin reden, wenn wir über Corona reden. 2020 musste der Präsenzanteil der Frankfurter Buchmesse immer weiter heruntergeschraubt werden und lief am Ende auf eine bizarre, aber auch sehenswerte Bühnensituation in der Festhalle hinaus. Die Festhalle dabei die unendlichen Weiten des Weltraums, die Bühne das Raumschiff Enterprise. 2021 hingegen konnte man sich in den vergangenen Wochen davon überrumpeln lassen, dass die Buchmesse nicht nur stattfindet, sondern dass die Bedingungen auf dem Weg dorthin auch immer besser wurden.
Zuerst, erzählen nacheinander zwei, nein, drei Verlagsmitarbeiterinnen, sei es noch darum gegangen, wer überhaupt mit aufs Gelände dürfe, dann sei es von einer „Buchausstellung“ („schreckliche Vorstellung, oder“, sagt Verlagsmitarbeiterin 3) immer mehr zu einer normalen Planung geworden.
Wer jetzt keinen Stand hat, verbringt eine Frankfurter Buchmesse ohne eigenen Stand. Wer schon zu oft auf der Frankfurter Buchmesse war, läuft jetzt gegen Wände, weil nicht alles offen ist (und nebenan das verlagerte, aber weiterhin arbeitende Frankfurter Impfzentrum). Wer auf der Buchmesse immer schon einmal seine Ruhe haben wollte, fühlt sich jetzt relativ wohl. Wer auf der Buchmesse traditionell klaustrophobische Anwandlungen hat, reckt und streckt sich jetzt auf den extrabreiten Gängen. Lässt sich damit Geld verdienen? Wir werden sehen. Alles, was 2020 ernüchternd und traurig war, ist diesmal frühlingshaft. Dafür braucht es nicht mal Trotz.