"Auf den Kanzler kommt es an"
n-tv
Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl bittet die ARD zum zweiten Mal in die Wahlarena. Diesmal dürfen Zuschauer dem SPD-Spitzenkandidaten Fragen stellen. Großes Spektakel war bei Olaf Scholz nicht zu erwarten, allerdings liefert er dann eine fast schon zu ruhige Show.
Olaf Scholz ist Ruderer. Kaum zu glauben, wenn man sich die Wahlarena in der ARD am Dienstagabend anschaute, bei der der SPD-Kanzlerkandidat zu Gast war. Dort herrschte eher Flaute, verglichen mit der Vorgängershow mit Annalena Baerbock am Montag. Mancher Zuschauer dürfte bei dieser leisen Sendung ab und zu ein wenig geschlafen haben. Interaktion mit den Fragestellern, wie am Montag, gab es wenig. Vielleicht lag das an der norddeutschen Art des Kandidaten, denn Menschen aus dem Norden wird eine gewisse Ruhe und Bedächtigkeit nachgesagt. Doch in dieser Sendung herrschte manchmal sogar Stille, und man fragte sich, ob Olaf Scholz bei gewissen Pausen in seinen Antworten zwischendurch nachdachte oder selber ein kleines Nickerchen machte. Da war es schon ein Highlight, als zwischendurch eine Außenkamera mit Getöse umfiel. Im Gegensatz zu Annalena Baerbock am Vortag zeigte sich Scholz auch nicht immer wirklich faktensicher. Ein Fehler unterlief im schon bei der ersten Antwort. Von einem Gastronomen auf den zu hohen Mindestlohn angesprochen, den er ja auch für Auszubildende zu zahlen habe, wusste Scholz offenbar nicht, dass Azubis in Wahrheit davon ausgeschlossen sind. Sie bekommen eine tariflich ausgehandelte Ausbildungsvergütung. Wichtig war ihm allerdings, dass mehr Schulabgänger einen Ausbildungsplatz bekommen. Selbst die Forderung des Gastronomen, mehr Jugendliche sollten in die Industrie gehen statt zu studieren, nahm Scholz wohlwollend zur Kenntnis. Mit diesem Postulat hatte vor einigen Monaten der Spitzenkandidat der AfD vor den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt für Unverständnis bei den anderen Parteien gesorgt.More Related News