Auf den Abstieg folgt der Absturz
Die Welt
Arminia Bielefeld ist ein Beispiel dafür, wie schnell ein eigentlich solider Verein durch eine Fehleinschätzung in die Bredouille kommen kann. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga droht die nächste sportliche Katastrophe.
Uli Forte weiß genau, wie es um ihn steht. „Die Spirale dreht sich immer schneller und intensiver“, sagte der Trainer von Arminia Bielefeld. Bei der Ursachenforschung sei er als sportlich Verantwortlicher nicht ausgenommen. „Da kenne ich das Geschäft leider schon zu gut. Dem muss ich mich fügen und versuchen, Lösungen zu finden“, hatte der Schweizer nach dem 0:2 gegen den Hamburger SV erklärt. Es war bereits die vierte Niederlage in Folge für den Bundesliga-Absteiger. Ligenübergreifend sind die Bielefelder seit Februar sieglos. Ob aber Forte überhaupt noch Gelegenheit bekommen wird, nach „Lösungen“ zu fahnden, darf bezweifelt werden.
Die Lage in Ostwestfalen ist ernst. Die Mannschaft, die vor Saisonbeginn als einer der Mitfavoriten auf den Aufstieg gehandelt worden war, wirkt orientierungslos, der Trainer ratlos. Die Fans sind entsetzt, und die Klub-Führung steht unter Zugzwang: Soll bereits nach dem vierten Spieltag die Reißleine gezogen werden? Bereits für Montag war mit der Ablösung von Forte gerechnet worden. Am Abend tagte der Aufsichtsrat. Offizielle Verlautbarungen gab es anschließend allerdings nicht.