Auf dem Weg zu grünem Stahl - Wandel auf der Bremer Hütte
n-tv
Wie geht es weiter mit der Stahlindustrie? Gelingt die Umstellung auf klimaneutral produzierten Stahl? Der Bundesarbeitsminister macht Hoffnung.
Bremen (dpa/lni) - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat den Beschäftigten der Stahlindustrie Mut gemacht. Die Umstellung auf klimaneutral produzierten Stahl werde nur gemeinsam mit der Belegschaft gelingen, sagte der SPD-Politiker beim Besuch des Bremer Stahlwerks. "Wir reden nicht nur über technologischen Wandel, Investitionen, nicht nur über Wettbewerbsbedingungen, nicht irgendwas Technokratisches. Am Ende des Tages ist es so, dass Stahl von Menschen gemacht wird." Sein Ministerium werde die Mitarbeitenden bei den anstehenden Veränderungen unterstützen.
In den beiden Werken von ArcelorMittal in Bremen und im brandenburgischen Eisenhüttenstadt soll künftig grüner Stahl produziert werden. Dafür sollen die Hochöfen stillgelegt und durch eine sogenannte Direktreduktions-Anlage (DRI) mit Wasserstoff ersetzt werden. Außerdem sollen elektrisch betriebene Schmelzöfen die herkömmlichen Stahlkonverter ablösen. Der Konzern will in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre mit der Herstellung von klimaneutralem Stahl beginnen - so zumindest der Plan.
Am Bremer Standort steht dafür der größte Umbau seit der Gründung des Stahlwerks bevor. "Viele Produktionsprozesse werden sich verändern und das Werk wird an vielen Stellen digitaler", teilte das Unternehmen mit. "Gleichzeitig werden in den nächsten Jahren viele erfahrene Fachkräfte altersbedingt ausscheiden." Die Zahl der Auszubildenden werde deshalb verdoppelt, die Angestellten weitergebildet.
Kurz vor der Maueröffnung hatte die Regierung der DDR gut 30 Minister. Einer von ihnen war Hans Reichelt, zuständig für Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Das Mitglied der Bauernpartei war seit den 50er Jahren politisch aktiv und übernahm auch früh schon Ministerposten. Nun ist er hochbetagt gestorben.