
Auch Xavi rettet den FC Barcelona nicht
DW
Der FC Barcelona ist in der Champions League gegen den FC Bayern überfordert und hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Auch Trainer Xavi, der Hoffnungsträger auf der Bank, ändert das nicht.
Am Engagement mangelte es nicht. Xavi gestikulierte, diskutierte, lief am Spielfeldrand auf und ab. Der Trainer des FC Barcelona versuchte alles. Am Ende musste der 41-Jährige aber hilflos mit ansehen, wie Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern beim 3:0 (2:0)-Heimsieg ernst und auch kurzen Prozess mit den Katalanen machte. Es war der sechste Sieg im sechsten Gruppenspiel der Bayern. Daran konnten an diesem verschneiten Mittwochabend auch die letztlich überforderten Spanier nichts ändern - die ohnehin noch nie in der Münchener Arena gewinnen konnten.
Der stolze Klub aus Barcelona ist derzeit weit entfernt von den eigenen Ansprüchen und seiner großen Geschichte. In der Primera Division lediglich auf Platz sieben, in der Champions League nach der Pleite in München ausgeschieden - immerhin hat sich das Team noch für die Teilnahme an der Europa League qualifiziert. Letztmals passierte Barca das im Jahr 2003. Xavi, seit wenigen Wochen Nachfolger des glücklosen Ronald Koeman, soll das Team wieder dahin führen, wo es sich über Jahrzehnte wie selbstverständlich aufgehalten hatte: an die spanische und die europäische Spitze.
Einen Achtungserfolg hätte der ehemalige Weltklassespieler in München schon schaffen können. Mit einem Sieg in der Münchener Arena hätte sich sein Team für das Achtelfinale der europäischen Königsklasse qualifiziert. Aber die Erkenntnis nach diesem Abend war eindeutig. Mehr als ein frommer Wunsch konnte das nicht sein. Thomas Müller (34.), Leroy Sané (43.) und Jamal Musiala (62.) trafen für die deutlich überlegenen Gastgeber.
Am Ende sprang für die Katalanen in Gruppe E Tabellenplatz drei mit lediglich sieben Punkten aus sechs Partien heraus. Der FC Barcelona musste Benfica Lissabon (acht Zähler) den Vortritt lassen - geradezu ein Armutszeugnis für die Katalanen.
"Wir versuchen, keinem Gegner unterlegen zu sein. Wir haben noch viel Arbeit vor uns und müssen geduldig sein", sagte Xavi vor der Partie. Erst am 8. November hatte die Barca-Legende die Geschicke "seines Klubs" übernommen. (Fußball-) Wunder, wie einst auf dem Spielfeld gemeinsam mit Lionel Messi und Andres Iniesta, konnte er an der Seitenlinie aber noch nicht vollbringen.