
Auch RWE will Schadenersatz von Gazprom
n-tv
Der Energieversorger will einen Teil der Verluste durch die eingestellten Gaslieferungen aus Russland bei Gazprom geltend machen. Ebenso wie der vor der Verstaatlichung stehende Konzern Uniper peilen die Essener den Gang vor ein Schiedsgericht an. Im Fall Uniper hat die russische Seite dies bereits abgelehnt.
Nach dem Energiekonzern Uniper fordert auch der Essener Versorger RWE wegen ausbleibender Gaslieferungen Schadenersatz von dem russischen Gazprom-Konzern. RWE habe deshalb ein Schiedsverfahren gegen Gazprom eingeleitet, teilte das Unternehmen mit. Details nannte RWE nicht.
Uniper hatte in der vergangenen Woche gegen Gazprom ein Schiedsgerichtsverfahren in Stockholm eingeleitet, vor dem der Fall nach Schweizer Recht verhandelt werden soll. Der vor der Verstaatlichung stehende Konzern hatte den finanziellen Schaden, der dem Unternehmen durch teure Ersatzbeschaffungen für russisches Gas entstanden sei, auf 11,6 Milliarden Euro beziffert. Uniper ist der mit Abstand größte deutsche Kunde von Gazprom. Der Streitwert im Fall von RWE dürfte daher deutlich geringer sein. Das "Handelsblatt" zitierte den Analysten Guido Hoymann von der Metzler Bank mit der Einschätzung, dass es bei RWE um Verluste unter einer Milliarde Euro gehen dürfe.
Gazprom hatte die Forderungen Unipers postwendend zurückgewiesen. Der russische Gasriese teile die Rechtsauffassung Unipers nicht. Damit ist offen, ob es überhaupt zu einem Verfahren kommt. Uniper-Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach zufolge müssen beide Parteien sich auf einen Schiedsrichter einigen. Man sei es aber den Aktionären, den Mitarbeitern und den deutschen Steuerzahlern schuldig, den Rechtsweg zu beschreiten. Notfalls ziehe Uniper auch vor deutsche Gerichte.

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