
Auch nach der Einigung bleiben Probleme
n-tv
Offiziell ist die US-Regierung weiter gegen Nord Stream 2. Mit der Einigung mit Deutschland hat sie de facto aber den Widerstand gegen die Fertigstellung der Pipeline aufgegeben. In Berlin herrscht Erleichterung - vom Tisch sind die Probleme dadurch aber noch lange nicht.
Der Besuch von Kanzlerin Angela Merkel bei US-Präsident Joe Biden in der vergangenen Woche sollte ganz im Zeichen der Harmonie stehen, doch immer war da dieses verflixte Thema Nord Stream 2: Gleich die erste Frage der deutschen Reporter bei der Pressekonferenz im Weißen Haus galt wieder dem alten Streitpunkt. "Gute Freunde können unterschiedlicher Meinung sein", antwortete Biden diplomatisch. Knapp eine Woche nach Merkels Besuch verkündeten Berlin und Washington am Mittwoch einen Durchbruch in dem Konflikt um die Ostsee-Pipeline. Der größte Bremsklotz beim angestrebten Neustart in den deutsch-amerikanischen Beziehungen ist damit vorerst abgeräumt. Die mit dem Projekt verbundenen Probleme sind es nicht. Sowohl Bidens Demokraten als auch die Republikaner seines Vorgängers Donald Trump laufen seit Jahren Sturm gegen die Pipeline, die russisches Gas nach Deutschland bringen soll - unter Umgehung der Ukraine, die auf Milliardeneinnahmen aus dem Gas-Transit angewiesen ist. Die USA sehen in Nord Stream 2 ein geopolitisches Projekt von Kremlchef Wladimir Putin, das die Abhängigkeit Europas von russischem Gas verstärken könnte. Kritiker befürchten zudem, dass Putin die Ukraine weiter destabilisieren könnte, sobald Russland für die Gas-Weiterleitung nicht mehr auf sie angewiesen ist. Der Transitvertrag läuft 2024 aus. Die Bauarbeiten bei Nord Stream 2 sollen schon Ende kommenden Monats abgeschlossen werden.
Bei einer Pressekonferenz sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, mit der Einstellung der Kampfhandlungen einverstanden zu sein, stellt allerdings Bedingungen. Zum Beispiel müsse vor einer Waffenruhe geklärt sein, ob die ukrainischen Soldaten in Kursk ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zudem müsse eine Waffenruhe "zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen", meint Putin. Diese Ursachen sieht Russland nicht in seinem Angriffskrieg, sondern in der Fähigkeit der Ukraine, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz aufrechtzuerhalten. Von den seit über drei Jahren formulierten Maximalforderungen des Kreml, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Ukraine bedeuten würden, rückt Putin weiterhin nicht ab. Die Reaktionen auf den Plattformen X und Bluesky:

Das BSW scheitert knapp am Einzug in den Bundestag. Die Partei macht mehrere Zählfehler geltend und klagt in Karlsruhe. Die Bundesverfassungsrichter weisen die Anträge allesamt ab. Im Kern urteilt es, dass das Wahlprüfungsverfahren nicht angetastet wird. Dies sieht rechtliche Schritte zu einem späteren Zeitpunkt vor.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.