Auch Mexiko schiebt Haitianer ab
DW
Die mexikanische Regierung hat damit begonnen, Migranten aus Haiti in deren Heimatland zurückzufliegen. Mit einem ersten Flug wurden 70 Menschen nach Port-au-Prince gebracht.
Die Einwanderungsbehörde des Landes betonte, es handele sich um eine Aktion in Absprache mit der haitianischen Regierung. Die Betroffenen hätten sich freiwillig für die Rückkehr in ihre Heimat entschieden. Sie hätten sich zuvor in verschiedenen Teilen Zentral- und Südmexikos aufgehalten. Insgesamt 70 Haitianer, darunter 13 Minderjährige, seien an Bord des ersten Fluges aus Villahermosa nach Port-au-Prince, die Hauptstadt des Karibikstaates, gewesen.
In der vergangenen Woche hatten US-Beamte einprovisorisches Camp unter einer Brücke im texanischen Del Rio an der Grenze zu Mexiko geräumt, in dem sich rund 15.000 Migranten versammelt hatten. Es waren vor allem Haitianer, von denen viele bereits vor Jahren in die südamerikanische Länder Chile und Brasilien ausgewandert waren. Wegen Armut, Gewalt, Diskriminierung und Perspektivlosigkeit dort, aber auch wegen der Hoffnung, unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden einreisen zu dürfen, reisten sie nach Norden. Ein aggressives Zurücktreiben der Migranten durch US-Grenzschützer auf Pferden am Grenzfluss Rio Grande sorgte international für Empörung.