Auch Luftwaffen-Inspekteur machte Fehler beim Taurus-Leak
n-tv
Er wolle nicht dem russischen Präsidenten Putin "auf den Leim gehen" und seine besten Offiziere "an die Luft setzen", sagt Verteidigungsminister Pistorius. Personelle Konsequenzen aus dem abgehörten Taurus-Gespräch zieht er vorerst nicht - verrät aber Details über Teilnehmer Gerhartz.
Bei dem abgehörten Gespräch von Bundeswehr-Offizieren zu Taurus-Marschflugkörpern hat sich in zweiter Teilnehmer falsch eingewählt. Dies bestätigte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Montagabend nach einer Sondersitzung des Verteidigungsausschusses des Bundestags. Es habe sich dabei um den Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, gehandelt. Allerdings sei es nach bisherigen Ermittlungen bei ihm anders als bei einem anderen Teilnehmer nicht zu einem Datenabfluss gekommen.
In Russland war Anfang März ein offenbar abgehörtes 38-minütiges Gespräch zwischen Luftwaffen-Inspekteur Gerhartz und drei weiteren hochrangigen deutschen Offizieren zu Waffenlieferungen an die Ukraine veröffentlicht worden. Darin erörterten die Offiziere über die Kommunikationsplattform Webex Einsatzszenarien für den deutschen Marschflugkörper Taurus, falls dieser an die Ukraine geliefert würde.
Pistorius betonte, er wolle die weiteren Ermittlungen zu dem Vorfall abwarten, bevor er über Konsequenzen entscheide. Derzeit gebe es disziplinarische Vorermittlungen. Dabei gehe es um die Frage, was in dem Gespräch hätte "erörtert werden dürfen und was nicht" und welche Fehler technischer Art begangen worden seien, sagte der Minister. "Das wird aufgearbeitet und dann wird es die Entscheidung geben, ob aus den disziplinarischen Vorermittlungen ein Disziplinarverfahren und dann welcher Art erfolgt", so Pistorius.