Außenminister Maas unzufrieden mit neuer Taliban-Regierung
Die Welt
Vor einem Treffen mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Blinken in Ramstein hat Heiko Maas die neue Taliban-Regierung in Afghanistan kritisiert. Ihre alleinige Herrschaft sowie Gewalt gegen Proteste würden nicht „optimistisch stimmen“. Afghanistan drohe eine „dreifache humanitäre Krise“.
Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich besorgt über die Entwicklung in Afghanistan geäußert. „Die Verkündung einer Übergangsregierung ohne Beteiligung anderer Gruppen und die gestrige Gewalt gegen Demonstrantinnen und Journalisten in Kabul sind nicht die Signale, die (...) optimistisch stimmen“, teilte Maas am Mittwoch vor einem Treffen mit seinem US-Kollegen Antony Blinken und einer Konferenzschaltung mit 20 Außenministern mit. Das Engagement des Westens werde aber vom Verhalten der Taliban abhängen. Diese hatten die Rückkehr der Diplomaten nach Kabul und die Wiederaufnahme der Entwicklungszusammenarbeit gefordert. In Afghanistan droht nach Angaben von Maas eine dreifache humanitäre Krise. In vielen Teilen des Landes herrsche jetzt schon Nahrungsmittelknappheit aufgrund der Dürre. Gleichzeitig seien internationale Hilfszahlungen gestoppt worden, von denen viele Menschen abhängen. „Und wenn eine neue Regierung nicht in der Lage ist, die Staatsgeschäfte am Laufen zu halten, droht nach dem politischen der wirtschaftliche Kollaps – mit noch drastischeren humanitären Folgen“, warnte der SPD-Politiker. Das sei auch eine zentrale Sorge der Nachbarstaaten.More Related News