Attentatsversuch auf Iraks Regierungschef
n-tv
In der befestigten "Grünen Zone" Bagdads greift eine Drohne die Residenz des irakischen Ministerpräsidenten Al-Kadhimi an. Dieser bleibt unverletzt und forderte alle Iraker auf, Ruhe zu bewahren. Die vergangenen Wochen nach der Parlamentswahl waren geprägt von schweren politischen Spannungen.
Eine mit Sprengstoff beladene Drohne hat die Residenz des irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kadhimi in der befestigten "Grünen Zone" Bagdads angegriffen. Der Ministerpräsident sei dem Attentatsversuch aber unverletzt entkommen, teilte das irakische Militär mit. Zwei Regierungsvertreter bestätigten gegenüber Medien, die Residenz Kadhimis sei mindestens einmal getroffen worden. Der Ministerpräsident befinde sich aber in Sicherheit. Al-Kadhimi schrieb in einem Tweet, es gehe ihm gut. Er forderte alle Iraker auf, Ruhe zu bewahren.
Bisher hat sich keine Gruppe zu dem Angriff bekannt. Westliche Diplomaten in der "Grünen Zone" berichteten, sie hätten Explosionen und Schüsse gehört. Anhänger schwer bewaffneter Gruppen, die dem Iran nahestehen, hatten in den vergangenen Wochen immer wieder in der Nähe der "Grünen Zone" demonstriert. Sie protestierten gegen das Ergebnis der letzten Parlamentswahl, in der ihre parlamentarische Macht beschnitten wurde. Der ehemalige Geheimdienstchef Mustafa al-Kadhimi hatte im Mai nach einem monatelangen Machtkampf eine Regierung gebildet. Bei den Parlamentswahlen im Oktober hatte die Partei des schiitischen Klerikers Moktada al-Sadr nach offiziellen Angaben mit klarem Vorsprung gewonnen. Einer der einflussreichsten pro-iranischen Politiker im Irak, Hadi al-Amiri, hatte den Wahlsieg al-Sadrs jedoch nicht anerkannt.