Attacken im Wahlkampf – DFB überweist ungewollt doppelte Gehälter
Frankfurter Rundschau
Peter Peters geht auf Distanz zu Rainer Koch. Deutscher Fußball-Bund überweist Angestellten versehentlich doppelte Gehälter.
Frankfurt am Main – Es läuft, man muss das leider mal wieder so sagen, nicht ganz rund beim Deutschen Fußball-Bund. Jüngst währte die Freude bei einer ganzen Reihe von Mitarbeiter:innen nicht lange, als sie auf ihren Gehaltskonten exorbitante Überweisungen ihres Arbeitgebers entdeckten. Bald mussten sie aber erkennen, dass es keinen Grund für Jubel, Trubel und Heiterkeit gab. Denn der Verband schickte dem vielen Geld in aller gebotenen Eile ein Schreiben hinterher, in dem er darauf verwies, dass sowohl das Monatsgrundgehalt als auch das Weihnachtsgeld versehentlich doppelt ausgezahlt worden waren. Der DFB verlangte den zu viel gezahlten Betrag „unverzüglich“ zurück. Wasser auf die Mühlen des im Streit geschiedenen Ex-Präsidenten Fritz Keller, der der Buchhaltung jüngst im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau eine glatte fünf ausgestellt hatte.
Pleiten, Pech und Pannen: Auch die geplante und von Direktor Oliver Bierhoff im Oktober öffentlich angekündigte Abschaltung der WhatsApp-Konten aller mit einem Handy ausgerüsteten DFB-Angestellten („Weil alle Daten in die USA wandern“) klappte nicht wie geplant zum 1. November. Die Verbandsleute benutzen den Messengerdienst auch im Dezember noch fröhlich weiter.
Irritationen gab es darüber hinaus just Ende vergangener Woche: Mitglieder der Ethikkommission waren alles andere als amüsiert über die Pressearbeit der nach dem Rücktritt von Mirjam Berle seit Mai ohne Führung befindlichen Mediendirektion. Dort arbeiten viele engagierte, sympathische und fleißige Menschen, die guten Grund haben, sich in diesem schwer erziehbaren Verband nicht darum zu reißen, der netten, aber überforderten Berle zu folgen.