Athen reformiert sein Militär und rüstet auf
n-tv
Durch Russlands Aggression, aber auch durch die Türkei, sieht sich Griechenland in seiner Sicherheit bedroht. Das Land, das bereits mehr als die meisten EU-Staaten für die Verteidigung ausgibt, kündigt den größten Umbau des Militärs in seiner Geschichte an.
Griechenland will sein Militär angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine einer historisch umfangreichen Reform unterziehen. Das Land müsse sich mit einer "anderen Realität" auseinandersetzen und seine Streitkräfte "rasch" für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts aufrüsten, sagte Verteidigungsminister Nikos Dendias im Parlament. So sollen vier moderne Drohnensysteme eingeführt, Armeeeinheiten zusammengelegt und die Fähigkeiten für die Cyberkriegsführung ausgebaut werden. Regierungssprecher Pavlos Marinakis bezeichnete die Reform als die "größte in der Geschichte des griechischen Staates im Bereich der nationalen Verteidigung".
Den Reformplänen zufolge soll die griechische Luftwaffe künftig über etwa 200 Kampfflugzeuge verfügen, insbesondere über in Frankreich hergestellte Rafales und Kampfjets der Typen F-16 Viper und F-35 aus US-Produktion. Es werde "die stärkste Luftwaffe sein, die Griechenland je hatte", sagte Dendias. Überdies solle "jede Armeeeinheit" künftig über Fähigkeiten zur Drohnenabwehr verfügen.
Die Neuerungen betreffen den Angaben zufolge auch die Marine: Die griechischen Fregatten würden mit einem von Griechenland entwickelten Drohnenabwehrsystem ausgestattet, das bereits im Roten Meer gegen die pro-iranische Huthi-Miliz zum Einsatz komme, erläuterte Dendias.