
Athen baut schwimmendes LNG-Terminal
n-tv
Eine Meeres-Plattform für Flüssiggas soll in Rekordzeit vor der Küste Griechenlands entstehen. Das Terminal soll mehrere Staaten Südosteuropas unabhängig von Russland machen. Auch Bulgarien, dem der Kreml bereits den Gashahn zugedreht hat, ist dabei.
Mit einem schwimmenden Flüssiggas-Terminal will Griechenland von 2023 an sich selbst und andere Staaten Südosteuropas mit Gas versorgen. Den Beginn der Bauarbeiten für die Plattform im Meer südlich der Hafenstadt Alexandroupolis begleiteten Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, EU-Ratspräsident Charles Michel und führende Politiker aus Bulgarien, Serbien und Nordmazedonien.
"Das Vorhaben ist ein Meilenstein für die Energie Europas", sagte Michel bei dem Festakt. Durch die schwimmende Plattform werde die Abhängigkeit vom russischen Erdgas vermindert. Die EU werde weiter solche Projekte finanzieren, sicherte Michel zu. Mitsotakis versprach, das Gas aus russischen Quellen bald zu ersetzen. Die jüngsten "Erpressungen Moskaus" würden keinen Erfolg haben.
Auch Bulgarien beteiligt sich an dem rund 400 Millionen Euro teuren Projekt. "Der Druck, den Moskau ausübt, wird nichts bewirken", sagte Ministerpräsident Kiril Petkow. Erst in der vergangenen Woche hatte Russland für Bulgarien und Polen einen Gaslieferstopp veranlasst. Athen sagte dem Nachbarn daraufhin Unterstützung zu. Relevant ist der geplante Bau der Plattform auch für Serbien und Nordmazedonien. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic sagte, sein Land habe großes Interesse an Gaslieferungen von dort. Nordmazedoniens Regierungschef Dimitar Kovacevski bezeichnete den Bau des Terminals als einen "historischen Moment".