Asylanträge in der EU verdoppeln sich fast
Die Welt
Die Zahl der Asylerstanträge hat in der EU im Jahr 2022 bislang zugenommen. Die meisten kommen aus Afghanistan oder Syrien und ziehen bevorzugt nach Deutschland weiter. In Deutschland werden derweil zunehmend Asylbewerber aus anderen EU-Staaten als Flüchtlinge anerkannt.
Die Asylzuwanderung in die EU hat auch über die Flucht vieler Ukrainer hinaus im laufenden Jahr stark zugenommen. Das geht aus Zahlen der EU-Asylagentur EUAA hervor, die WELT AM SONNTAG vorliegen. Es wurden „339.984 Asylerstanträge zwischen 1. Januar und 14. Juni gestellt, 92 Prozent mehr als im selben Vorjahreszeitraum“, heißt es in einer vertraulichen Mitteilung der Behörde an die EU-Kommission.
Hauptnationalitäten waren Afghanen (42.900) und Syrer (34.900), die bevorzugt nach Deutschland weiterziehen, sowie Venezolaner (22.900), die fast ausschließlich in Spanien Schutz suchen. Ukrainer stellten demnach nur 22.700 Anträge im laufenden Jahr. Eine Sonderregel ermöglicht es ihnen, ohne Asylverfahren direkt einen temporären Schutztitel für Bürgerkriegsflüchtlinge in der EU zu erhalten.