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Asteroid auf Kollisionskurs: Atombombe als letzte Lösung? Forschende untersuchen „Armageddon“-Szenario
Frankfurter Rundschau
Was tun, wenn ein Asteroid der Erde gefährlich wird, und nur wenig Zeit bleibt? Forschende untersuchen die Atombombe als letzte Lösung – ihre Antwort ist eindeutig.
Frankfurt – Asteroiden sind angesichts des Klimawandels oder der Corona-Pandemie sicher kein drängendes Problem der Menschheit – doch eines Tages kann es passieren, dass ein Asteroid mit großem Zerstörungspotenzial Kurs auf die Erde nimmt. Wie man in einem solchen Szenario reagiert, ist nicht nur Material für Filme, sondern auch für die Forschung. In einem fiktiven Szenario hatte die US-Raumfahrtorganisation Nasa erst vor einigen Monaten wieder einmal festgestellt, dass die Menschheit gar nicht darauf vorbereitet ist, einen Asteroiden rechtzeitig abzuwehren.
Nun haben Forschende eine Methode genauer unter die Lupe genommen, die man bisher vor allem aus Hollywood kennt. Im Actionfilm „Armageddon“ mit Bruce Willis wird ein Asteroid entdeckt, der die Erde in weniger als drei Wochen verheerend treffen wird. Binnen kürzester Zeit werden zwei Raumschiffe auf den Asteroiden geschickt, deren Besatzung dort eine Atombombe zünden soll. Die Theorie: Der Asteroid wird in mehrere Teile gesprengt, die dann an der Erde vorbeifliegen. Doch würde das auch in der Realität funktionieren?
Forschende um den Physiker Patrick King haben sich genauer angeschaut, ob die Fragmente eines Asteroiden, der von einer Atombombe in Stücke gerissen wurde, der Erde noch gefährlich werden können. Das Szenario der Forschungsgruppe: Ein paar Meter über der Oberfläche eines Asteroiden mit einem Durchmesser von 100 Metern (etwa ein Fünftel der Größe von Bennu) wird eine 1-Megatonnen-Bombe gezündet. Verändert wird jeweils der Orbit des Asteroiden, um zu sehen, wie sich die Bruchstücke verhalten. Die Studie von Hauptautor King und mehreren Co-Autor:innen wurde im Fachjournal Acta Astronautica veröffentlicht.